Unheil-Schratt
Sparte: PrivatEin großer Wunsch meiner Eltern war immer eine sogenannte "Kaminuhr", eine Uhr unter Glas mit einem sich drehenden statt schwingenden Pendel.
Auf meiner ersten Fahrt gen westliche Gefilde vor vielen Jahren lief mir so eine Uhr über den Weg - und schon hatte ich ein herrliches Weihnachtsgeschenk für meine Eltern! Zwar war der Preis für meine damalige Devisen-Barschaft auch nicht ganz von ohne, doch das war es wert.
Sie hat auch viele Jahre gehalten! Erst nach dem Tod meines Vaters stellte das rotierende Pendel seine Arbeit ein, die Zeit wurde aber immer noch korrekt angezeigt. Bei meinem Versuch, sie zu reparieren, mußte ich feststellen, daß zum einen der Preis maßlos überteuert gewesen war - die Lebensdauer des Gangwerkes aber ein Vielfaches von dem betragen hat, für das sie ausgelegt war: Die Zahnräder waren alle, einschließlich Achsen und Lager, aus Plastik...
Also kaufte ich, diesmal im Fachandel, für Mutsch eine neue Uhr, die so ähnlich aussah. Diese stand nun seit Jahren auf dem Fernseher, außer in der Weihnachtszeit, wenn der Platz dort für die Pyramide gebraucht wurde. Da zog sie um auf das große Bord unter unserer "Hebe", einer herrlichen Lithographie von Kaulbach.
Nachdem in den letzten Tagen Schwester Beate die ganzen Weihnachtsfiguren eingesammelt hat, die Vasen aufwusch und überall gründlich Staub (Und Tannennadeln!!!!) entfernte und Mutsch unermüdlich die Figuren abpinselte und einwickelte, wollte ich etwas mit zugreifen...
Mit meinem Greifer bekam ich die Uhr auch ganz glatt vom Bord herunter auf meine Arbeitsplatte. Dann schön kontrollieren & polieren *freu* - und nun V-O-R-S-I-C-H-T-I-G-!-!-! mit einer Hand seitwärts und die Uhr schräg nach oben auf den Fernseher stellen...
L-A-N-G-S-A-M ..... Gleich... GLEICH...
KRACH - BUMM - PENG - KLATSCH - KLIRR !!!
Siehe unten!
Wieder einmal hatte ein Teil von eine andere Meinung über seine Funktionsfähigkeit als ich - nur waren es diesmal keine Beulen oder blaue Flecke, sondern handfeste materielle und ideelle Verluste, denn die Glasglocke war zwar eigenartiger Weise heil geblieben, dafür lagen der Boden hier, die Uhr da, die Säulen, die Uhr und Boden verbinden soll(t)en dort... und dazwischen kullerten irgendwo die Kugeln des Perpendikels herum...
Warum mußte ich es auch erzwingen wollen! War es der Höhenflug der Gefühle, weil ich einmal eine Arbeit selbst gewählt und ganz allein komplett ausgeführt habe, daß ich sie dann auch noch so abschließen wollte? Hätte ich nur jemanden anders die Uhr hochstellen lassen!!!
~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~
Inzwischen habe ich die gröbsten Schäden an der Uhr beseitigt: Die Säulen wurzeln wieder fest im Boden und tragen die Uhr wie zu vor, die Kugeln des Perpendikels glänzen und funkeln, wenn Licht darauf fällt - und alles wird von der Glasglocke beschützt. Sogar die Zeit wird wieder (Und richtig!) angezeigt!
Das die Bruchstellen mit Powerknete geklebt und mit einem Zahnarzt-Kratz-Spatel modeliert wurden, sieht man kaum. Notfalls, wenn die Sonne dauf scheint, muß ich mal sehen, ob ich noch einen dünnen Strich Goldbronze auftragen muß...
Nur das Perpendikel rotiert nicht mehr sondern ruht in statischer Gelassenheit auf einem implantierten Stück Stecknadel (Das Messingband, an dem es aufgehängt war, ist spurlos verschwunden... Naja, vielleicht sehe ich es auch nicht, es war vielleicht 1 mm breit, nicht mal 1/2 mm stark und höchstens 2,5 cm lang - den Resten am Uhrwerk nach zu urteilen...)
Doch irgendwie erinnert sie nun an die erste Uhr ...
Auf meiner ersten Fahrt gen westliche Gefilde vor vielen Jahren lief mir so eine Uhr über den Weg - und schon hatte ich ein herrliches Weihnachtsgeschenk für meine Eltern! Zwar war der Preis für meine damalige Devisen-Barschaft auch nicht ganz von ohne, doch das war es wert.
Sie hat auch viele Jahre gehalten! Erst nach dem Tod meines Vaters stellte das rotierende Pendel seine Arbeit ein, die Zeit wurde aber immer noch korrekt angezeigt. Bei meinem Versuch, sie zu reparieren, mußte ich feststellen, daß zum einen der Preis maßlos überteuert gewesen war - die Lebensdauer des Gangwerkes aber ein Vielfaches von dem betragen hat, für das sie ausgelegt war: Die Zahnräder waren alle, einschließlich Achsen und Lager, aus Plastik...
Also kaufte ich, diesmal im Fachandel, für Mutsch eine neue Uhr, die so ähnlich aussah. Diese stand nun seit Jahren auf dem Fernseher, außer in der Weihnachtszeit, wenn der Platz dort für die Pyramide gebraucht wurde. Da zog sie um auf das große Bord unter unserer "Hebe", einer herrlichen Lithographie von Kaulbach.
Nachdem in den letzten Tagen Schwester Beate die ganzen Weihnachtsfiguren eingesammelt hat, die Vasen aufwusch und überall gründlich Staub (Und Tannennadeln!!!!) entfernte und Mutsch unermüdlich die Figuren abpinselte und einwickelte, wollte ich etwas mit zugreifen...
Mit meinem Greifer bekam ich die Uhr auch ganz glatt vom Bord herunter auf meine Arbeitsplatte. Dann schön kontrollieren & polieren *freu* - und nun V-O-R-S-I-C-H-T-I-G-!-!-! mit einer Hand seitwärts und die Uhr schräg nach oben auf den Fernseher stellen...
L-A-N-G-S-A-M ..... Gleich... GLEICH...
KRACH - BUMM - PENG - KLATSCH - KLIRR !!!
Siehe unten!
Wieder einmal hatte ein Teil von eine andere Meinung über seine Funktionsfähigkeit als ich - nur waren es diesmal keine Beulen oder blaue Flecke, sondern handfeste materielle und ideelle Verluste, denn die Glasglocke war zwar eigenartiger Weise heil geblieben, dafür lagen der Boden hier, die Uhr da, die Säulen, die Uhr und Boden verbinden soll(t)en dort... und dazwischen kullerten irgendwo die Kugeln des Perpendikels herum...
Warum mußte ich es auch erzwingen wollen! War es der Höhenflug der Gefühle, weil ich einmal eine Arbeit selbst gewählt und ganz allein komplett ausgeführt habe, daß ich sie dann auch noch so abschließen wollte? Hätte ich nur jemanden anders die Uhr hochstellen lassen!!!
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Inzwischen habe ich die gröbsten Schäden an der Uhr beseitigt: Die Säulen wurzeln wieder fest im Boden und tragen die Uhr wie zu vor, die Kugeln des Perpendikels glänzen und funkeln, wenn Licht darauf fällt - und alles wird von der Glasglocke beschützt. Sogar die Zeit wird wieder (Und richtig!) angezeigt!
Das die Bruchstellen mit Powerknete geklebt und mit einem Zahnarzt-Kratz-Spatel modeliert wurden, sieht man kaum. Notfalls, wenn die Sonne dauf scheint, muß ich mal sehen, ob ich noch einen dünnen Strich Goldbronze auftragen muß...
Nur das Perpendikel rotiert nicht mehr sondern ruht in statischer Gelassenheit auf einem implantierten Stück Stecknadel (Das Messingband, an dem es aufgehängt war, ist spurlos verschwunden... Naja, vielleicht sehe ich es auch nicht, es war vielleicht 1 mm breit, nicht mal 1/2 mm stark und höchstens 2,5 cm lang - den Resten am Uhrwerk nach zu urteilen...)
Doch irgendwie erinnert sie nun an die erste Uhr ...
Waldschratt - 10. Jan, 01:24