Eine Odysee, eine Zeitreise und ein "Autsch!"..
Sparte: Mein neues LebenHeute beginnt das letzte Urlaubs-WE, also wollte ich einen kleinen Höhnpunkt schaffen und bin früh zeitig aufgestanden und zum Bäcker gegangen - ofenwarme Brötchen mit Bauernbutter und Salz, kann ein Tag schöner beginnen?
Leider entwickelte sich aus der guten Absicht eine kleine Odysee mit Folgen...
... oder anders ausgedrückt: eine Zeitreise, denn ich fühlte mich in DDR-Zeiten zurückversetzt..
Der Bäcker an der an der Ecke, den ich ins Auge gefaßt hatte, hatte geschlossen - "Betriebsferien"! Na gut, kein Thema: muss auch mal sein! Also umgekehrt und zum Bahnhof - der befindet sich gleich nach der Brücke hinter unserem Haus - also eine mir bekannte und auch ohne Rolli zurücklegbare Entfernung! Dabei konnte ich sogar noch ein paar Bilder machen (s. Beitrag "Unwetter")..
... aber Pustekuchen! Der Bäcker mit angeschlossener Cafeteria hat um diese Zeit noch lange nicht auf!
Macht nichts! Gleich am Bahnhofshauptgebäude, im ehemaligen Kiosk, ist ja auch ein kleiner Laden, der sogar schon auf hatte: Zeitungen, Süßkram, Tabakwaren - bloß keine Brötchen!
Mein Adrenalinspiegel begann zu steigen: Was nun? Das ganze als "Frühsport" verbuchen und ohne Brötchen heim? Welche aus dem Frost aufbacken? Nein!
Da fiel mir ein, das gegenüber, auf der anderen Seite der Gleise, ja auch noch ein Bäcker ist.. Auf die paar Meter sollte es mir nun auch nicht mehr ankommen!
... Also ein Stück zurück, über den Bahnübergang & weiter in Richtung "Ziel meiner Lust".. Obwohl.. Langsam fiel mir das Laufen schon schwerer & im Hintergrund fing ein leichtes Ziepen an.. Macht nichts! Am Bahnübergang gibt es eine kleine grüne Insel mit Bänken, der ideale Rastplatz - aber erst für "Rückzu"! *sturmodus an*
Inzwischen war es halb 9, als ich die 3 Stufen zum Bäckerladen hoch hutschte - & ein leeres Geschäft betrat! Kein Brot, keine Brötchen mehr - alles ausverkauft!! Nur ein paar Stück Kuchen vom Vortag fürchteten sich so einsam & verlassen in der Auslage..
Ich war am Platzen! Es war wirklich so wie früher - wie oft haben meine Eltern oder manchmal auch ich schon um 6 beim Bäcker in der Schlange gestanden - und trotzdem nicht immer alles bekommen! Sind wir wieder so weit? Kommentare wie: "Da hätten sie eben vorbestellen müssen!" oder: "Da müssen sie eben selbst Bäcker werden, da wissen sie dann, wie es ist!" besserten meine Laune auch nicht gerade.. Diese Freundlichkeit.. Hatte ich vielleicht das Schild "KONSUM" oder "HO-Backwaren" übersehen? Mir eine Anspielung auf den "Versorgungsauftrag" verkneifend verließ ich enttäuscht den Laden..
Was nun? Resigniert aufgeben? NEIN! Eine Chance gab es noch.. Ein Stück weiter, noch nach dem Baumarkt.. Aber das war .. weit... An den Rückweg mochte ich gar nicht denken..
Mein Stolz, mein Sturkopf siegte! Ich war zwar schon fast 1 h unterwegs - aber Schatz schafft das MIT Einkaufen in 30 min! Also Zähne zusammen gebissen & los! Früher bin ich 20..25 km am Tag gewandert - da werde ich wohl DIE PAAR METER schaffen!
... & ich habe sie geschafft!
Im Backshop angekommen kamen gerade frische Brötchen aus dem Ofen - was für ein Duft! Allein dieser Genuß entschädigte mich für die Schweißtropfen, die mir deutlich auf der Stirn standen & mein Hemd näßten.. Aber warum sahen mich die Leute so komisch an?
Mit Brötchen und einen "Partykranz" (verschiedene Körnerbrötchen in Form einer Blume,ca. 30cm Durchmesser gebacken) machte ich mich stolz wie ein Spanier auf den Heimweg.. Als Abkürzung bin ich gleich durch das Parkhaus gegangen - & hatte nicht an die Treppe gedacht! Oben angekommen, nach nur einer Etage (!), zitterten die Beine, die Zähne knirschten den Background zum hämmerden Puls - und ich war nicht nur von der Anstrengung pitschnass..
Ich hatte mich schlichtweg überschätzt!
Was nun?
Sollte ich Schatz anklingeln dass sie mich mit dem Auto abholt? Nein - mein Stolz war dagegen.. Ein Taxi rufen? 5 Eus "Kurzstreckenpauschale" löhnen?
Nochmals "Nein!"
Ich hatte mir das selbst eingebrockt, also musste ich auch selbst da durch...
In Gedanken teilte ich mir den Rückweg in Etappen auf - jeweils ein Ziel mit Verschnaufpause - dann faßte den ersten Punkt, die nächste Kreuzung, ins Auge - *militärmarschmodus an* - Los!
Geschafft! Kreuzung erreicht!
... An den an & für sich relativ flachen Anstieg ab da bis zum Bahnhof hatte ich nicht gedacht.. Zwar sind die Bandagen an meinem "putten" Bauch eine große Hilfe - aber..
Augen zu & durch!
Auf Baumarkthöhe war es dann soweit: Egal was die Leute denken würden - ich war fest entschlossen, mich am nächsten, nein, erst am übernächsten doch lieber am nächsten Hauseingang mich 5 min auf die Stufen zu setzen!
... Dazu kam es aber nicht mehr. Ein Auto kam mir entgegen, gab Lichthupe & bremste abrupt: Schw. H. von "meinem" Pflegedienst! Sie packte mich ins Auto und machte mir mit deutlichen Worten klar, wie ich aussah & was sie von dieser Aktion hielt!
Inzwischen hatte ich aber selbst längst begriffen, dass es - nicht ganz richtig war
... und zu Hause dann.. *seufz*
Wo ist der nächste Blumenladen? ;-)
Leider entwickelte sich aus der guten Absicht eine kleine Odysee mit Folgen...
... oder anders ausgedrückt: eine Zeitreise, denn ich fühlte mich in DDR-Zeiten zurückversetzt..
Der Bäcker an der an der Ecke, den ich ins Auge gefaßt hatte, hatte geschlossen - "Betriebsferien"! Na gut, kein Thema: muss auch mal sein! Also umgekehrt und zum Bahnhof - der befindet sich gleich nach der Brücke hinter unserem Haus - also eine mir bekannte und auch ohne Rolli zurücklegbare Entfernung! Dabei konnte ich sogar noch ein paar Bilder machen (s. Beitrag "Unwetter")..
... aber Pustekuchen! Der Bäcker mit angeschlossener Cafeteria hat um diese Zeit noch lange nicht auf!
Macht nichts! Gleich am Bahnhofshauptgebäude, im ehemaligen Kiosk, ist ja auch ein kleiner Laden, der sogar schon auf hatte: Zeitungen, Süßkram, Tabakwaren - bloß keine Brötchen!
Mein Adrenalinspiegel begann zu steigen: Was nun? Das ganze als "Frühsport" verbuchen und ohne Brötchen heim? Welche aus dem Frost aufbacken? Nein!
Da fiel mir ein, das gegenüber, auf der anderen Seite der Gleise, ja auch noch ein Bäcker ist.. Auf die paar Meter sollte es mir nun auch nicht mehr ankommen!
... Also ein Stück zurück, über den Bahnübergang & weiter in Richtung "Ziel meiner Lust".. Obwohl.. Langsam fiel mir das Laufen schon schwerer & im Hintergrund fing ein leichtes Ziepen an.. Macht nichts! Am Bahnübergang gibt es eine kleine grüne Insel mit Bänken, der ideale Rastplatz - aber erst für "Rückzu"! *sturmodus an*
Inzwischen war es halb 9, als ich die 3 Stufen zum Bäckerladen hoch hutschte - & ein leeres Geschäft betrat! Kein Brot, keine Brötchen mehr - alles ausverkauft!! Nur ein paar Stück Kuchen vom Vortag fürchteten sich so einsam & verlassen in der Auslage..
Ich war am Platzen! Es war wirklich so wie früher - wie oft haben meine Eltern oder manchmal auch ich schon um 6 beim Bäcker in der Schlange gestanden - und trotzdem nicht immer alles bekommen! Sind wir wieder so weit? Kommentare wie: "Da hätten sie eben vorbestellen müssen!" oder: "Da müssen sie eben selbst Bäcker werden, da wissen sie dann, wie es ist!" besserten meine Laune auch nicht gerade.. Diese Freundlichkeit.. Hatte ich vielleicht das Schild "KONSUM" oder "HO-Backwaren" übersehen? Mir eine Anspielung auf den "Versorgungsauftrag" verkneifend verließ ich enttäuscht den Laden..
Was nun? Resigniert aufgeben? NEIN! Eine Chance gab es noch.. Ein Stück weiter, noch nach dem Baumarkt.. Aber das war .. weit... An den Rückweg mochte ich gar nicht denken..
Mein Stolz, mein Sturkopf siegte! Ich war zwar schon fast 1 h unterwegs - aber Schatz schafft das MIT Einkaufen in 30 min! Also Zähne zusammen gebissen & los! Früher bin ich 20..25 km am Tag gewandert - da werde ich wohl DIE PAAR METER schaffen!
... & ich habe sie geschafft!
Im Backshop angekommen kamen gerade frische Brötchen aus dem Ofen - was für ein Duft! Allein dieser Genuß entschädigte mich für die Schweißtropfen, die mir deutlich auf der Stirn standen & mein Hemd näßten.. Aber warum sahen mich die Leute so komisch an?
Mit Brötchen und einen "Partykranz" (verschiedene Körnerbrötchen in Form einer Blume,ca. 30cm Durchmesser gebacken) machte ich mich stolz wie ein Spanier auf den Heimweg.. Als Abkürzung bin ich gleich durch das Parkhaus gegangen - & hatte nicht an die Treppe gedacht! Oben angekommen, nach nur einer Etage (!), zitterten die Beine, die Zähne knirschten den Background zum hämmerden Puls - und ich war nicht nur von der Anstrengung pitschnass..
Ich hatte mich schlichtweg überschätzt!
Was nun?
Sollte ich Schatz anklingeln dass sie mich mit dem Auto abholt? Nein - mein Stolz war dagegen.. Ein Taxi rufen? 5 Eus "Kurzstreckenpauschale" löhnen?
Nochmals "Nein!"
Ich hatte mir das selbst eingebrockt, also musste ich auch selbst da durch...
In Gedanken teilte ich mir den Rückweg in Etappen auf - jeweils ein Ziel mit Verschnaufpause - dann faßte den ersten Punkt, die nächste Kreuzung, ins Auge - *militärmarschmodus an* - Los!
Geschafft! Kreuzung erreicht!
... An den an & für sich relativ flachen Anstieg ab da bis zum Bahnhof hatte ich nicht gedacht.. Zwar sind die Bandagen an meinem "putten" Bauch eine große Hilfe - aber..
Augen zu & durch!
Auf Baumarkthöhe war es dann soweit: Egal was die Leute denken würden - ich war fest entschlossen, mich am nächsten, nein, erst am übernächsten doch lieber am nächsten Hauseingang mich 5 min auf die Stufen zu setzen!
... Dazu kam es aber nicht mehr. Ein Auto kam mir entgegen, gab Lichthupe & bremste abrupt: Schw. H. von "meinem" Pflegedienst! Sie packte mich ins Auto und machte mir mit deutlichen Worten klar, wie ich aussah & was sie von dieser Aktion hielt!
Inzwischen hatte ich aber selbst längst begriffen, dass es - nicht ganz richtig war
... und zu Hause dann.. *seufz*
Wo ist der nächste Blumenladen? ;-)
Waldschratt - 18. Jul, 14:03